Schon wieder hat es einen Verein aus der Region erwischt. Dieses Mal mussten die Verantwortlichen des FC Rot-Weiß Erfurt erwartungsgemäß den Gang zum Amtsgericht antreten und einen Insolvenzantrag stellen. Schon in den vergangenen Wochen hatte sich herauskristallisiert, dass wenn der Abstieg aus der dritten Liga für RWE nicht mehr realistisch ist, der hochverschuldete Verein diesen Weg gehen würde. Am Dienstagabend war es nun soweit. Der Antrag wurde beim Amtsgericht Erfurt eingereicht und der Erfurter Rechtsanwalt Marko Harraß erhielt den Auftrag, das Verfahren durchzuführen.
Die Verbindlichkeiten beim FC Rot-Weiß Erfurt sollen sich auf über acht Millionen Euro belaufen. Daher wurde dem Verein durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auch ein Punkt in der laufenden Drittligasaison 2017/18 abgezogen, da eine erhebliche Liquiditätslücke nicht komplett geschlossen werden konnte und somit gegen die Zulassungsbestimmungen verstoßen wurde.
Mit Fans und Sponsoren Richtung Neuanfang
Durch den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wird RWE eine schriftliche Stellungnahme beim DFB abgeben müssen. Danach wird der Verband weitere neun Punkte in der laufenden Spielzeit abziehen. Weitere Verbandsstrafen sind nicht vorgesehen.
„Die beispielhafte Unterstützung, die unsere Mannschaft nach wie vor durch unsere Fans erfährt, und das Bekenntnis unserer Sponsoren zum Verein bestärken uns darin, die kommenden schweren Monate gemeinsam durchzustehen. Dies wird die Basis sein für den Neuanfang in der kommenden Saison“, so RWE-Präsident Frank Nowag.
In den vergangenen Wochen hatten immer mehr Fans und Sponsoren der Thüringer diesen Schritt gefordert, um mit einem Neustart die Weichen auf eine bessere Zukunft zu stellen. Dabei war es vielen egal, dass dies erst mal einen Rückschritt in Richtung Regionalliga bedeutet.
In der Regionalliga tummeln sich bereits alte Rivalen
In der Regionalliga Nordost werden die Erfurter dann ab dem Sommer auf alte Weggefährten treffen. Dort tummeln sich aktuell der 1. FC Lokomotive Leipzig, der BFC Dynamo und die BSG Chemie Leipzig. Der FC Energie Cottbus muss auch erst mal Ende Mai seinen Relegationsgegner besiegen, um der Viertklassigkeit zu entkommen. Der Chemnitzer FC steht zudem ebenfalls kurz vor dem Absturz aus der dritten Liga.